Liebe und praktische Hilfe ebnen den Weg zu Menschen aus anderen Kulturen
Dankbar blickt das 16-köpfige Team aus Deutschland, darunter 4 Optiker, auf seinen Einsatz in Kasachstan vom 5. – 15. Mai zurück. Beim ersten Einsatz der Optiker in Issyk (2 Tage), in der Nähe von Almaty konnten bei 231 Personen Sehtests gemacht werden. Darunter waren zwei Frauen mittleren Alters mit Dioptrienzahlen von – 13 bzw. – 15. Trotz dieser großen Sehschwäche haben sie noch nie eine Brille besessen! Das ist unvorstellbar. Die Spezialbrillen werden wir für sie in Deutschland anfertigen. Richtig sehen zu können, wird ihr Leben verändern. An einem Nachmittag blieb Zeit, sich um das Projekt Optikerausbildung zu kümmern, das in Issyk starten soll. Dazu haben sich die Teamleiter eine passende Immobilie angeschaut und viele offene Fragen besprochen.
Reaktionen auf unsere Angebote
Parallel zu den Sehtests gestaltete unser Kinderteam Programme für die Kinder und Teenager. Wir hatten auch Gelegenheit, für Menschen beten.
Mit dem Flugzeug reiste das Team weiter nach Scheskasgan, einen Ort mitten in der kasachischen Steppe. Es ist eine trostlose Gegend mit ca. 200.000 Menschen in Scheskasgan und Satpayev. Zwei Tage unterstützten wir dort Shasira, die nach langer Zeit wieder zurück in ihren Heimatort gezogen war, nachdem sie früher von ihrer kasachischen Familie aufgrund ihres Glaubens verstoßen worden war. Inzwischen sind hier durch sie einige zum Glauben gekommen. Die Erwachsenen reagieren unterschiedlich auf unser Sehtest-Angebot und kostenlose Brillen. Die meisten sind sehr dankbar. Einige sind emotional sehr berührt und sagen uns, dass sie das gar nicht gewohnt sind, dass man so freundlich mit ihnen umgeht und ihnen so viel Aufmerksamkeit schenkt. Hier und da konnten wir das Radio von TransWorldRadio (ein weltweit arbeitendes Radiomissionswerk) verschenken mit 100 Stunden Evangelium zum Anhören.
Ungeliebte Kinder erleben liebevolle Zuwendung
Die letzte Etappe der Reise führte uns weiter nach Schymkent. Nachdem die anfangs noch sehr zurückhaltenden Kinder Vertrauen zu unseren Mitarbeitern gefasst hatten, erzählten sie frei heraus die traurigsten Geschichten über ihr Zuhause. Ein Mädchen sagte: „Meine Mutter ist gestorben, mein Vater hat uns weggeworfen, und jetzt leben wir bei unseren Großeltern.“ Ein Kind aus einer fünfköpfigen Familie wohnt mit der Familie in nur einem Zimmer, wo getrunken wird und Streit und Gewalt herrschen. Ein anderes Mädchen erzählte nebenher, dass ihre Mutter ermordet und in einen Brunnen geworfen worden sei. Fast alle Kinder in diesem Viertel sind vaterlos.
Ein Toilettenstuhl aus einem Hilfstransport sorgte für Vertrauensvorschuss
Der Optikereinsatz lief wie am Schnürchen. Wir konnten die Sehstärke von mehreren Menschen ermitteln, die noch nie eine Brille besessen haben, obwohl ihre Sehwerte sehr schlecht sind. Ein Toilettenstuhl aus einem Hilfstransport aus Stadtoldendorf brachte eine muslimische Familie in Schymkent dazu, jetzt auch die Hilfe unserer Optiker in Anspruch zu nehmen. Wir konnten auch den Mann dieser Familie besuchen, der nach einem Schlaganfall mit Schmerzen zuhause lag.
Praktische Hilfe weckt Interesse, Gott kennenzulernen
Vor dem Rückflug trafen wir in Almaty noch einmal Shasira aus Satpayev, unserem zweiten Einsatzort. Sie berichtete uns, dass einige Kasachen nach den Sehtests im Haus ihrer Tante zum ersten Mal zum Hausgottesdienst kommen wollen (an dem Tag, an dem das Team nach Deutschland zurückflog). Sie hatten sogar weitere Kasachen eingeladen, in den Gottesdienst mitzukommen. So wecken Liebe und praktische Hilfe auch Interesse am Evangelium.
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